Rathaus
MO - FR: |
08:00 - 12:00 Uhr |
MO - MI: |
14:00 - 16:00 Uhr |
DO: |
14:00 - 17:00 Uhr |
Marktstraße 10
35285 Gemünden (Wohra)
Tel.: 06453 - 9123 0
Fax: 06453 - 9123 22
Veranstaltungen
27. 11. 2024 - Uhr – Uhr
Parkplatz REWE Ellnröder Straße - Getränkemarkt/Lebensmittelmarkt
27. 11. 2024 - Uhr – Uhr
Parkplatz REWE Ellnröder Straße - Getränkemarkt/Lebensmittelmarkt
Sehenswertes
Die Stadtmauer und der Hexenturm
Vermutlich mit der Verleihung der Stadtrechte 1253 begann die Sicherung der Stadt mit einer hohen steinernen Ringmauer. Errichtet als Schutz vor gegnerischen Heeren mussten unsere Vorfahren oft erfahren, dass die Mauer den Angreifern nicht standhielt. Mit der Entwicklung neuer wirkungsvollerer Waffen im 16. Jahrhundert verloren Mauern, Tore und Türme ihre ursprüngliche Funktion, gleichwohl wurde auf sie nicht verzichtet, denn sie boten auch Schutz vor umherzeihenden Räuberbanden und Bettlern. Abgebrochen wurden weite Teile der steinernen Ringmauer nach dem Brand von 1818. Damals veräußerte der Magistrat die Steine zum Wiederaufbau der durch Feuer vernichteten Gebäude.
Von den ehemals vier Halbschalentürmen der Stadtmauer blieb als einzigster der Hexenturm erhalten, der ehemals als Wachturm diente. Die Bezeichnung „Hexenturm“ geht vermutlich auf seine zeitweilige Funktion als Gefängnis zurück.
Er befindet sich auf dem Gelände des evangelischen Pfarrhauses und führte viele Jahre ein unbeachtetes Dasein. Inzwischen bemühen sich engagierte Bürger gemeinsam mit der Stadt um den Erhalt des Kulturdenkmals.
Die evangelische Stadtkirche
Die Gemündener Stadtkirche entstand in ihrem Kern zwischen 1431 und 1485. Wegen Baufälligkeit erfolgte zwischen 1803 - 1806 ein gründlicher Umbau des Langhauses. Aus der spätgotischen Hallenkirche von 1483 war ein klassizistischer Saalbau geworden.
Jetzt erhielten Altar und Kanzel ihren Platz in der Mitte des südlichen Langhauses. Die neue Orgel stellte man an die Ostempore, dort, wo sich bis zum Umbau der hohe Chor mit dem Hauptaltar befand.
Um 1886 kam es erneut zur Umgestaltung des Kircheninneren. Damals verlegte man den Altar unter die Orgel an der Ostseite des Gebäudes. Bei Renovierungsarbeiten im Jahre 1952/53 wurde der Zustand von 1806 wieder hergestellt.
In vorreformatorischer Zeit hatte die Kirche drei Altäre besessen: den Sankt Crucis-, den Sankt Peter- und den Sankt Catharinenaltar. Während die beiden Erstgenannten bis zum großen Umbau von 1806 erhalten blieben, wurde der Catharinenaltar mit Einführung der Reformation 1526 entfernt.
Der Kirchturm
An der Westseite des Langhauses gelegen blieb der 52 Meter hohe Kirchturm seit seiner Fertigstellung von Umbauten verschont. An seiner Südseite befinden sich drei Wappen.
An der Kirchenmauer stehen alte Grabsteine, deren Inschriften kaum noch zu entziffern sind. Am Hauptportal befinden sich sogenannte Teufelskrallen. Über den Ursprung dieser tief in den Sandstein eingeschnittenen senkrechten Kerben erzählt man sich unterschiedliche Geschichten.
Der Kirchhof
Wie in mittelalterlichen Städten üblich, befand sich ehemals auf dem Gelände um die Kirche der städtische Friedhof. Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Begräbnisstätte inmitten der Stadt für die neben der Kirche lebenden Einwohner zur Belastung. Aufgrund dessen wurde im Jahre 1817 der neue Friedhof vor dem Obertor in Betrieb genommen und der bestehende eingeebnet.
Das ehemalige reformierte Pfarrhaus
Das stattliche Fachwerkhaus auf breitem Sandsteinsockel mit dem dekorativen Erker über dem Eingang entstand nach dem Stadtbrand von 1583 und zählt heute zu den ältesten Gebäuden unserer Stadt.
1721 erwarb die Gemeinde das Gebäude an der Kirchhofstreppe. 213 Jahre lang bewohnte der reformierte Pfarrer das Anwesen, in dem bis 1838 auch die reformierte Elementarschule untergebracht war.
Der Marktplatz
Umgeben wir das Rathaus vom Marktplatz, hier fanden inmitten der Stadt ehemals städtische Märkte statt. Zu den regelmäßig stattfindenden Markttagen kamen Händler und Handwerker aus nah und fern mit ihren Waren. An den Markttagen verwandelte sich der Platz um das Rathaus herum in eine große Markthalle. Für die Einwohner der Stadt und der umliegenden Orte boten die Markttage eine willkommene Abwechslung zum Alltag. Und für die Stadt bedeutete ein Markttag zusätzliche Einnahmen, denn sie erhob ein Marktgeld.
Im Verlauf des 19. Jahrhunderst wandelte sich das Marktgeschehen grundlegend. Für die neue Form des kombinierten Kram- und Viehmarkts reichte der Platz in der Stadt nicht mehr aus. Er fand deshalb vor der Stadt auf der großen Auwiese statt. Der städtische Marktplatz verlor danach als Handelsort an Bedeutung, gleichwohl blieb er öffentlicher Versammlungsort.
Mächtige Fachwerkhäuser rahmen bis heute den Marktplatz. Im städtischen Zentrum bauten ehemals die wohlhabendsten Familien der Stadt ihre Häuser.
Das Rathaus
Errichtet 1823 an Stelle eines Vorgängerbaus von 1456 hebt sich das Gebäude in seiner Konstruktion und Farbgebung deutlich von der übrigen Bebauung ab. Die klar gegliederte und großzügig durchfensterte, auf Türmchen und aufwendige Schmuckwerke verzichtende Fachwerkkonstruktionen verdeutlicht den bewussten Bruch mit der Fürstenherrschaft und die Hinwendung zu einer bürgerlichen Gesellschaft.
Deutlicher als der Vorgängerbau wurde das neue Rathaus Zentrum der städtischen Verwaltung. Hier versammelten sich ab 1834 der neu geschaffenen Gemeindeausschuss und der Stadtrat, um mit dem Bürgermeister an der Spitze über die Geschicke der Stadt zu beraten und zu beschließen. Gleichwohl blieb das neue Rathaus, ebenso wie der Vorgänger, multifunktional. Hier lagerten die zur Brandbekämpfung notwendigen Gerätschaften. Im großen Rathaussaal wurden Hochzeiten gefeiert und ab 1831 der jährliche Bürgerball. Platz fand sich zeitweilig auch für einen Bier- und Weinausschank sowie einen Pfandstall. Nach 1821 wurde jeden Donnerstag „auf dem Rathaus“ Gericht gehalten. Verhandelt wurden u.a. Delikte wie Wald- und Feldfrevel, Streitereien unter den Einwohnern sowie kleinere Diebstähle. Das Rathaus war Mittelpunkt des örtlichen Marktgeschehens.
All diese unterschiedlichen Nutzungen bestehen inzwischen nicht mehr. Heute ist das Rathaus ein reines Verwaltungsgebäude und Sitz des Bürgermeisters.
Die Webergasse
Die alte Schule
Der Kump (Marktbrunnen)
Zu den wichtigsten Bestandteilen eines mittelalterlichen Marktplatzes zählte neben den Rathaus der Marktbrunnen. Hier schöpften die Bewohner der umliegenden Häuser nicht nur ihr Wasser, sondern hier erfuhr man auch die neuesten Neuigkeiten. Und nicht ohne Grund stand zwischen Marktbrunnen und Rathaus ehemals auch der Pranger. Der historische Marktbrunnen und der Kump, wie man in Gemünden sagt, sind verschwunden. An sie erinnert der heutige Marktbrunnen.
Das Haus Steinweg 25
Erst die Seitenansicht dieses Hause verdeutlicht, dass es vermutlich das älteste Haus der Stadt ist. Errichtet um 1500 hat es den Stadtbrand von 1583 überstanden und wurde seither in seiner Konstruktion wenig verändert.
Während die zur Hauptstraße hin gelegenen Giebelseite um 1900 in Rähmbauweise entstand, blieb im hinteren Gebäudeteil die spätmittelalterliche Fachwerkkonstruktion mit den über drei Geschosse verlaufenden Ständern und Streben erhalten.
Der Junkernhof
Das erstmals 1266 beurkundete Gebäude erhebt sich deutlich durch den massiven Unterbau mit den Renaissance-Fensterbrüstungen von der Bebauung ab. Zur ehemals weitläufigen Hofanlage zählte neben mehreren Gebäuden und zahlreichen Ländereien auch die Mittelmühle.
Im Jahre 1602 entstand das heutige Gebäude. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts wechselte die Anlage mehrfach den Besitzer. 1877 wurde der Hof aufgelöst und die 60 ha Land an Gemündener Bürger verkauft. Das Herrenhaus erwarb ein Gastwirtsehepaar, das es zur Brauerei mit Gastwirtschacht umbaute.
Der alte Bahnhof
Große Erwartungen in der Entwicklung unsere Stadt waren 1911 mit dem Bau der Bahnverbindung verbunden. Der Bahnhof entstand im Norden der Stadt und ein Haltepunkt mit der Bezeichnung Gemünden Süd.
Mit dem Bahnbau konnten nicht nur Personen und Güter schneller und preiswerter als bisher transportiert werden, auch die Postzustellung und damit der Nachrichtenaustausch ver-besserten sich nachhaltig.
Die Erwartungen in die Wirtschaftlichkeit der Bahn erfüllte sich jedoch nicht. Im Jahre 1972 wurde der Personenverkehr eingestellt. Im Winter 1980/81 endete auch der Güterverkehr. Bald nach Einstellung des Bahnverkehrs erfolgte der Abbau der Gleisanlagen.
Geblieben sind das Gebäude des Haltepunkts Gemünden Süd und der Gemündener Bahnhof, in dem eine Gaststätte in authentischer Umgebung für das Wohl ihrer Gäste sorgt.